Historie

Fasching im Vogtland – Historie eines Brauchtums

In der Historie des Vogtlandes sind immer wieder Veranstaltungen und Kostümfeste in der „fünften Jahreszeit“ nachweisbar. Fasching ist hier ein fester Bestandteil der Brauchtumspflege.
Das „Aschammeriern“ in der Faschingszeit war und ist hoch beliebt, und als Ballerina, Prinzessin, Räuber, Seemann oder auch im Fantasiekostüm ging es dann zum Hausfasching zu Freunden oder zu einem der großen Faschingsbälle, organisiert von den Vereinen des Vogtlandes.
Der älteste, bis heute durchgehend existierende Verein im Vogtland ist der TVF (Trogisten Vaschings Fergnügen) Plauen, gegründet 1947.

Die schöne Tradition der Bettelsprüche der Kinder, die immer am Faschingsdienstag in herrlichen und oft selbstgefertigten Kostümen durch die Straßen zogen, sollte nicht unerwähnt bleiben. Mit Reimen „erbetteln“ sie Süßigkeiten und Kleingeld. Eine schöne alte Tradition – ich selbst kann mich noch sehr gut daran erinnern, als Kind in den fünfziger Jahren im Preißelpöhl dabei gewesen zu sein.

Isch bie e klaaner Dicker und kaa net nauf’n Dricker. Gebt mer ne in Pfeng, dann geh ihsch meiner Geng.

Heid is der „Faschings-Kehr-Aus“ isch hoff, isch geh net leer aus . Isch bin der klane Till, drumm gebbt mor möschlichst vill!

Isch bi e klanes Hexchen mit Hoffnung auf ein Blätzchen. Noch lieber nehm ich’s aber BAR dann wern all meine Träume wahr!

Isch bi e klaner Kehnisch, geb’t mor net zu wehnisch!


Heutzutage sind die Kinderkostüme zwar meist aus dem Katalog oder dem Supermarkt, aber der von den Vereinen organisierte Kinderfasching gehört zu den bestbesuchten Veranstaltungen der Saison. Ab und zu kann man auch noch Kinder auf Bettelspruch-Tour erleben.

Wir haben beschlossen, im Rahmen unserer Arbeit zur Brauchtumspflege in der Historie des Vogtlandes nach Aktivitäten zur Faschingszeit zu forschen und suchen hierfür Helfer und Mitstreiter. Jedes alte Bild oder auch jeder alte Text sind willkommen, damit im Laufe der Zeit ein interessantes Faschings-Archiv entstehen kann.